The Tips
Reviews 2018

The Tips – Come Closer

The Tips gehörten für mich schon 2016 zu meinen persönlichen Top-Neuentdeckungen. Die Scheibe „Twists’n’Turns“ hat mich schwer beeindruckt. Als ich die drei aufgedrehten Düsseldorfer auch noch live im Kölner Underground erlebt habe, war die musikalische Liebe besiegelt.

Das Gefühl hätte allerdings auch schon früher eintreten können, denn es war bereits ihre dritte Scheibe. Dann der Schock im April 2017, den ein erfolgreiches, aufstrebendes und junges Rock-Reggae-Trio nun gar nicht gebrauchen kann. Gründungsmitglied, Sänger und Hammergitarrist Aljoscha „Ali“ Thaleikis verabschiedet sich schweren Herzens aus der Band.

Und nun? Die prägende Stimme und akustisch, visuelle Einheit von Sänger und Gitarre war sicherlich auch ein Markenzeichen. Für ein „Kopf in den Sand stecken“ sind Philip (Bass) und Janosch (Drums) einfach zu sehr leidenschaftliche Musiker. Gefunden haben sie Stefan, der seine Sache richtig gut macht. Es ist natürlich etwas anders, aber auch er hat sein musikalisches Herz an der richtigen Stelle und feuert seine ganze Stimmgewalt in das Mikro.

Ein deutliches (Lebens-)Zeichen setzt die neue Konstellation mit der aktuellen EP „Come Closer“ mit fünf Songs, die am 3. Februar 2018 erscheint. Der spritzige Mix aus Rock, Reggae, Ska, Punk und Soul gelingt auch bei den Auferstandenen. Sehr deftig fängt es mit dem Song „My Days“ an, wo sich rockige, fast metalmäßige Elemente tatsächlich ein Stelldichein mit dem Offbeat geben. Sehr fett, energiereich, voluminös, krachend. Melodiöser und ruhiger geht es in Song zwei „Go“ weiter. Etwas nachdenklich und deutlich reggaelastiger. Nix mit Ausruhen in Titel drei „Come Closer“, der von Ska-Punk-Sounds geprägt ist. Ska-P lässt schön grüßen. Tanztechnisch bedeutet das dann einen schnellen Wechsel zwischen Skanken und Pogen, das gefällt (mir). Eventuell doch eine erste Ansage, wo der Weg hingeht, so ist es doch zugleich der Titel der EP. Song vier „Wait & Buy“ geht wieder etwas mehr experimentell, aber voller Energie zwischen Rock und Dub nach Vorne.

Insgesamt ist diese EP vielleicht auch ein wenig ein Experiment, wo es in Zukunft hingehen soll. Sie machen ihre Erfahrungen mit dem sehr breiten Spektrum umzugehen, um ihren Weg mit dem neuen Sänger zu finden. Toll, dass sie wieder spielen. Auf das nächste Konzert und weitere Veröffentlichungen kann man sich auf jeden Fall freuen, auf das viele neue musikalische Lieben entstehen mögen – Love & Peace.

DerDUDE

Trackliste:

1. My Days
2. Go
3. Come Closer
4. Wait & Buy
5. Smile

Kauftips:

Das Album gibt es auf der Webseite der Band.

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